Weihnachten Nr. 53

Tja, mal wieder dieser Tag. Der Tag, an dem viele Menschen ihr Leben, ihre Wirklichkeit an einem eventuell übersteigerten, medial hochgekitschten Heile-Welt-Ideal messen. Das kann anstrengend sein oder auch enttäuschend.

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Glücklicherweise bleibt man hier auf der Insel (neben vielen anderen zeitgeistigen Unfällen) von der zweimonatigen Vorweihnachts-Hirnmassage weitgehend verschont. Ich tue, was ich sonst auch oft tue, laufe Richtung Norden zur langen Anna, zurück am Leuchtturm vorbei und schaue hinunter ins Dorf.

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Auf der Berliner Treppe biedert sich eine dreifarbige Katze an. Ja ja, meine Liebe, wenn du bloß nicht so komische Eßgewohnheiten hättest!

Ich denke an abwesende Freunde, die jetzt an wärmeren Stränden sitzen. Das läßt sich nicht ganz vermeiden.

Und hey, Leute, worum geht es denn heute – wenn überhaupt? Jaaahah, ich weiß, dieser ganze Kram gilt inzwischen als uncool bis politisch unkorrekt, aber die Geschichte dreht sich doch eigentlich um eine Patchwork-Familie mit Migrationshintergrund und am Rande der Obdachlosigkeit:

Verheiratet sind sie ja nicht und sie ist zwar hochschwanger, aber das Kind ist nicht von ihrem aktuellen Freund. Überhaupt ist das so eine mysteriöse Angelegenheit mit dem Vater. Und aufgrund von Buchungs- und Reservierungsproblemen kommt das Kind dann in der Hotelgarage zur Welt. Und das ist die Form (sagt die Legende), die der Erlöser der Welt sich ausgesucht hat, um zu uns zu kommen.

Ich gehe nach Hause, mache eine Suppe warm und lese was. Ein Mittwoch, und nicht einer der schlimmsten, die ich hatte ;-).