Heute Morgen erwache ich mit Kopfschmerzen. Ich kenne das schon: erster Urlaubstag, Luftdruckveränderung – und weiß, dies wird einer der surrealen, an denen ich mir nicht sicher bin, träume ich die Welt oder träumt sie mich.
Das hört sich lustig an, ist es aber nur bedingt.
Ich gehe raus, um Besorgungen für meine Festlandsreise zu machen.
Zwischen Düne und Felsen liegt ein Kreuzfahrer, wie häufiger seit dem letzten Sommer.
Kreuzfahrer bringen Gäste an Land. Die Geschäftsleute freuen sich über zusätzliche Kunden, doch die Börteschiffer sind wenig amüsiert. Das Geschäft geht an ihnen vorbei, denn die Hanseatic Inspiration hat einen eigenen Bootsservice.
Die Fähre legt dort an, wo die Inselkinder ihre Badestelle haben. Was die wohl dazu sagen?
Die Falmkatze döst im Schatten vor sich hin.
Die Natur gibt alles.
Es ist Mittsommer.
An der Langen Anna warten große Zweibeiner darauf, dass kleine Zweibeiner ins Wasser springen.
Ob die Lummen wohl ahnen, dass dieser Aufmarsch ihnen und ihren Kurzen gilt?
Jemand grüßt Beate.
Ich sitze auf meinem Platz und schaue in den Sonnenuntergang.
Wirkt, als ob Gott mit dem Auge zwinkert.
Oder ist es doch nur der große Gasball, der da am Horizont verschwindet?
Wir nennen ihn Sonne.
Aber wie mag er im Universum heißen? –
Vielleicht Jota-plisch-plasch2323? Oder Großer Wirbel12899? –
Wer schaut auf uns durch ein Fernrohr, während ich zwischen Gras und Pfeilkresse liege –
und einer Alumiumröhre hinterherschaue, die Richtung Osten schießt?
Wer schaut dort gerade aus dem Fenster auf die See und den kleinen Fleck darin?
Die Hanseatic Inspiration macht sich auf den Weg zum Nord-Ostsee-Kanal.
Helgoland ist abgefrühstückt – und morgen landen die Gäste in Kiel an – offensichtlich ohne geplanten Landgang.
In klaren Nächten sieht der Horizont im Norden so aus.
Mir fehlt der Mensch, mit dem ich hier gelebt habe.
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